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Russland – Unterwegs mit der TRANSSIB

Russland Reise – Ein Lebenstraum

Mit dieser Reise geht ein Lebenstraum für mich in Erfüllung. Ich reiste mit der TRANSSIB durch Sibirien und entdeckte den Baikalsee. Nicht nur mein Lebenstraum geht in Erfüllung, sondern darüber hinaus auch der vieler anderer Menschen und das obwohl, Russland im Sommer 2018 nicht als die beliebteste Reisedestination angesehen wurde.

Meine Anreise

Ich verband meinen Russland Aufenthalt mit einer Gruppenbegleitung in Taiwan und flog von Teipeh über Seoul nach Wladiwostok. Das letzte Stück reiste ich mit Aurora Airlines, einer Tochter-Airline der Aeroflot. Aurora-Airlines nutzte einen Airbus A319, ein älteres Modell aber akzeptabel. Die Einreise in Russland war überraschend unkompliziert, dank des zuvor eingeholten Visums. Die Beamtin sehr freundlich und höflich.

Mir wurde bewusst, dass sich in Russland einiges verändert hat. Zudem war der Zoll unkompliziert und nach kürzester Zeit befand ich mich in der Ankunftshalle. Nachdem ich bei den ersten beiden Geldautomaten mit meiner ING-DIBA Kreditkarte keinen Erfolg hatte, tauschte ich 200 EUR zum Kurs von 1 EUR = 73 Rubel. Bei den Geldautomaten der Wostoczny Bank hatte ich mit meiner Kreditkarte keine Probleme. Ich nutzte den neuen Airport Express, der mich für umgerechnet 3,50 EUR in ca. einer Stunde an den Hauptbahnhof bringen sollte. Das Hotel lag ganz in der Nähe.

Reiserouten TRANSSIB

 

Tipp: Der Airport Express ist eine schnelle, saubere und günstige Alternative zum Taxi, welches 15 EUR gekostet hätte. 

Im One Sea Boutique Hotel traf ich auf meine Mitreisenden, die sich von Berlin über Moskau auf den Weg gemacht hatten. Der Flug Moskau – Wladiwostok dauerte acht Stunden und wurde mit einer neuen Boeing 777 der Aeroflot absolviert. Ein Flugzeug, das immer wieder zu Unrecht belächelt und schlecht geredet wird. Aber das liegt vermutlich am Imageproblem der Russen, welches uns die komplette Reise über begleitete. Meiner Meinung nach unbegründet, denn es gab nicht eine negative Situation während der gesamten Reise. Die Menschen waren stets nett, hilfsbereit und aufgeschlossen.

Erste Eindrücke

Das erste gemeinsame Abendessen gab es in einer Stolowaja – einer typisch russischen Einrichtung, in der leckeres Essen zu günstigen Preisen angeboten wird.  Frühstück gab es in einem Restaurant in der Nähe des Hotels mit englischer Speisekarte und englischsprachigem Personal. Danach erkundeten wir die Stadt. Ich bemerkte die Vielzahl asiatischer Touristen, für die Wladiwostok wahrscheinlich nicht weit entfernt liegt Wir besuchten die ehemalige militärische Sonderzone.

Um 23 Uhr reisten wir weiter mit der Bahn. Bei der Stadterkundung bemerkte ich die Vielseitigkeit von Russland. Eine marode Fußgängerzone bildete den krassen Gegensatz zu einer modernen Brücke. Zum Mittagessen besuchten wir ein Blini Restaurant, bei dem mein erworbenes Schulrussisch für die Bestellung ausreichte. Generell werden in Russland wenige Fremdsprachen gesprochen. Grundkenntnissen in der russischen Sprache sind sehr hilfreich. Nach dem Essen bestellte ich ein Taxi für eine kleine Stadtrundfahrt für einen Preis von 5 EUR für zwei Stunden Fahrt. Auf einem Wochenmarkt tranken wir schließlich unseren ersten Kwas. Nach dem Abendessen gingen wir zum historischen Bahnhof – dem Endpunkt der transsibirischen Eisenbahn. Wir reisten über Irkutsk nach Nowosibirsk.

Unterwegs mit der transsibirischen Eisenbahn

Die russische Eisenbahn brachte uns quer durch Sibirien. Viele Birken und Dörfer  zogen an uns vorbei. Alle 4-6 Stunden machten wir einen kleinen Halt. Es wurden jeweils lokale Produkte wie Tee, geräucherter Fisch und Heidelbeeren angeboten. Wir aßen im Speisewagen der Eisenbahn, während der reisende Russe seine Verpflegung stets dabei hatte und der Koreaner das Heißwasser für seine Instant Nudeln nutzte. Nach ca. 72 Stunden und 4300 Kilometern erreichten wir Irkutsk in der Nähe des Baikalsees. Schon die letzten Stunden begleitete uns der See – ein wirklich idyllischer Ausblick. Das Hotel ist fast fußläufig erreichbar und mit dem Taxi keine 7 Minuten entfernt.  Das IBIS Hotel hatte internationalen Standard, war neu erbaut und mit gut englisch sprechendem Personal an der Rezeption ausgestattet.

 

Russland Reise – Die Stadt Irkutsk

Nach dem Frühstück erkundeten wir Irkutsk. Wir besichtigten viele Klöster und traditionelle Holzhäuser in den Seitenstraßen. Hier trifft Moderne auf Tradition. Die Stadt war die Entdeckung schlechthin, denn Sie war modern, quirlig und jung. Darüber hinaus war das Wetter warm und das Leben spielte sich direkt auf den Straßen ab. Eine Marschrutka (Sammeltaxi) brachte uns nachmittags in 1,5 Stunden direkt zum Baikalsee – dem tieften See der Erde. Die Unterkunft das Dauria-Hotel war zweckmäßig und völlig außreichend. Desweiteren wird das Daria-Hotel international gut besucht.

Der Baikalsee

Mit einem Tragflächenboot geht es über den See bis zur Insel Olchon, der Perle des Baikals. Der See ist ruhig und es regnet leicht. Nach Ankunft auf der Insel ist alles ein wenig unübersichtlich. Ein junger Mann fährt uns und wir sind binnen einer Stunde in Chuschir am Schamanenfelsen. Kostenpunkt: 15 EUR pro Person, ein akzeptaler Preis. Dort angekommen haben wir zwei Stunden Zeit, um die Felsen und den Ort zu erkunden.  Es ist spannend, rustikal und im Prinzip werden alle Klischees erfüllt. Die karge Landschaft ist reizvoll und die geringe Bevölkerungsdichte wohltuend. Wir genießen eine echt russische Banja in unserer Unterkunft.

Zurück geht es im Minivan für knapp 2 EUR für 1,5 Stunden Fahrt. An Bord sind wir die einzigen Touristen. Wieder in der Stadt angekommen organisiert uns ein hilfsbereiter junger Mann per Telefon ein Taxi zum Hotel. Ich bin von der Hilfsbereitschaft hier in Russland überwältigt. Unsere letzte Unterkunft ist die Airport Lodge in Irkutsk. Sie ist zweckmäßig eingerichtet. Wir nehmen eine Stadtbus und verbringen unseren letzten Tag im Zentrum der Stadt. Wir genießen die leckere russische Küche und machen ein paar Einkäufe.

Russland Reise – Moskau

Mit der Aeroflot und einem neuen Airbus A 320 fliegen wir in 6 Stunden nach Moskau. Das Land ist einfach riesig. Der Flughafen Sheremetjevo ist modern mit allen Dienstleistungen und gut organisierten Prozessen. Wir nehmen uns einen Mietwagen und fahren den moskauer Nordring entlang weiter Richtung Jaroslawl bis Pereslawl Salesski, etwa 140 km nördlich von Moskau an einen See. Die Stadt gehört zum sogenannten goldenen Ring um Moskau – historische Städte wie Susdal, Wladimir und Rostow mit interessanter Architektur aus Holz und teilweise einem Kreml. Wir genießen das sommerliche Wetter und besuchen das Nikita Kloster aus dem 12. Jahrhundert.

Mein Fazit

Russland ist ein interessantes und derzeit sehr preiswertes Reiseziel. Alles hat einwandfrei funktioniert und die Menschen waren stets freundlich und hilfsbereit. Des Weiteren sind russische Sprachkenntnisse von Vorteil, aber nicht zwingend notwendig. Das Essen war hervorragend und Reisen nach Russland sind grundsätzlich gesundheitlich unbedenklich. Sicherheitseinschränkungen gibt es ebenfalls nicht. Nichtsdestotrotz hat das Land ein mir unbegreifliches Imageproblem, welches vermutlich von der Politik gefördert wurde. Das beginnt bei der nationalen Fluggesellschaft und endet bei den Visabestimmungen. Wer das ignorieren kann, wird einen interessanten Urlaub mit komplett neuen und durchweg positiven Eindrücken verbringen.

Auch wenn Reisen nach Russland nicht zu unserem Kerngeschäft zählen, bieten wir das Ziel gern Individual- und Gruppenreisenden an.

Dr. Ulrich Finke